Unser ortsprägendes Gebäude, das Anno 1819 gibt es nicht mehr.

Unser Antrag ist gescheitert!

Denkmalschutz für das Anno 1819 abgelehnt!

(mehr Informationen unten)

Hier entstehen 11 Zwei- und Drei-Zimmer-Eigentums-Wohnungen! 


Bericht von Alexandra Bury: shz.de 07. August 2020, 15:43 Uhr 

 

Das Fachwerkhaus in Boostedt soll einem Mehrfamilienhaus weichen.

Die Fertigstellung der Wohnungen wird auf Mitte 2021 veranschlagt.

 

 

Nun ist es soweit: Das ehemalige Restaurant Anno 1819 in Boostedt wird abgerissen.

 

Seit Donnerstag arbeitet der Bagger am Reetdachhaus und auf dem Gelände, Arbeiter entkernen das historische Gebäude an der Friedrichswalderstraße.

 

Geplant ist an dieser Stelle der Bau eines Mehrfamilienhauses.

Angebote finden sich bereits bei dem Internetportal Immowelt.

 

Ab Mitte des Jahres 2021 sollen elf Zwei- und Dreizimmerwohnungen in einem Erd-, Ober- und Staffelgeschoss fertig sein. Die Wohnungen werden zwischen 75 und 93 Quadratmeter groß sein. Sechs Wohnungen sind bereits fest reserviert, der Verkauf startet in drei Wochen, wie Maklerin Sabine Koch aus Holtsee (Kreis Eckernförde) auf Nachfrage berichtete: „Die Nachfrage ist sehr hoch. Sowohl Kapitalanleger als auch Menschen, die in Boostedt leben wollen, haben Interesse. Darunter sind Boostedter, die sich räumlich verkleinern wollen, aber auch Zuzügler. Es wird eine lebendige Mischung aus Alt und Jung.“ Zum Beispiel habe eine der größten Wohnungen mit rund 93 Quadratmetern im Staffelgeschoss für rund 275.000 Euro einen Interessenten gefunden, das bedeutet einen Quadratmeterpreis von knapp 3000 Euro. Jede Wohnung hat ein Carport für 6000 Euro.

 

Fünf Jahre stand das „Anno“ leer. Es wurde 37 Jahre lang bis 2015 betrieben und hatte sich einen überregionalen Ruf als Gourmet-Restaurant erarbeitet. Die Nachfrage flaute ab, die Besitzer gaben das Restaurant auf. Es lag dann zunächst in den Händen eines Hamburger Insolvenzverwalters.

 

Bagger arbeiten am alten Fachwerkhaus „Anno'. Es wird einem Mehrfamilienhaus weichen. Fotos: Bury

FÜR WOHNUNGSBAU Das „Anno“ in Boostedt wird abgerissen 

 

Vor einem Jahr hatte dann das Gewerbeimmobilien-Büro Dethlefs aus Neumünster das Fachwerkhaus in Boostedts bester Lage an einen Investor verkauft (der Courier berichtete).

Die genaue Verkaufssumme wurde nicht bekannt, es wurde zuletzt für 300.000 Euro angeboten.

Ein Gastronom, der sich an die Wiederbelebung des „Anno“ getraut hätte, war nicht zu finden.  Gastronomie sei in Stadt und Land generell eine schwierige Branche, hieß es damals.

 

Anm. Red.: Stimmt so nicht! Es gab einen solventen Gastronomen aus Hamburg, aber der wurde hingehalten und plötzlich war es verkauft. Auf Nachfrage, wer der Käufer sei, wurde uns vom Bauausschuss-Vorsitzenden Herrn Kruse CDU erzählt, er wisse nicht, wer es gekauft hat.

(Wir sind gespannt, wer diese 275.000€ teure Wohnung  und die anderen bereits reservierten Eigentumswohnungen gekauft hat. Ein Schelm der böses dabei denkt!...Ironie aus) 

 

„Die Gemeinde hätte das Grundstück kaufen können, letztlich war es aber kommunalpolitisch nicht gewollt“, erklärte Boostedts Bürgermeister Hartmut König.

Der Bebauungsplan, den die Gemeindevertretung Boostedts verabschiedet hatte, erlaubt einen Abriss. 

 

Das Gebiet ist als Mischgebiet ausgewiesen, was grundsätzlich Wohnen und Gewerbe zulässt. Bis Frühjahr dieses Jahres hatte die Gemeindevertretung eine Veränderungssperre auf die Fläche gelegt. Das urige Reetdachhaus hatte keinen Denkmalschutz erhalten. Für viele im Dorf ist der Abriss betrüblich, einige machten letzte Fotos von dem 200 Jahre alten Gebäude.

 

Die gebürtige Boostedterin Bianka Fürstenwerth meinte: „Es war ortsprägend und stach als schönes Gebäude mit besonderem Charme aus den üblichen Bauten hervor. Damit geht ein Stück Boostedter Geschichte. Das ist traurig.“ 

 

Anm. Red.:

"Absolute Mehrheit der CDU kann alles im Alleingang bestimmen, egal, ob die Gemeindevertreter der anderen Fraktionen dafür oder dagegen sind, oder  wie nun von den Bürger*innen gewollt, oder nicht."

Wir haben für den Bebauungsplan der Twiete gestimmt, um zu verhindern, dass der aus den 70ern stammende Bebauungsplan ausgehebelt wird und somit maximal  9m/zweigeschossig gebaut werden darf und damit verhindert, dass hier Hochhäusern entstehen können.

Die UWB wollte ,dass in dem Bebauungsplan festgeschrieben wird, dass dort Sozialwohnungen gebaut werden, aber da hieß es, wenn es soweit ist, werde man darüber sprechen. 

Unser Vorschlag das Anno durch die Gemeinde zu erwerben zB für Jugendarbeit, Familienbüro etc. oder auch Fortführung der Gastronomie über Verpachtung....abgelehnt. Anfrage beim Amt für Denkmalschutz...Fehlanzeige, es wurde zu viel geändert am Gebäude. Wir waren sehr aktiv, um das Anno zu erhalten. 

 

Tja beim Anno handelt es sich um ein Privatgrundstück und somit können wir keinen Einfluss darauf nehmen, ob dort Sozialwohnungen oder Eigentumswohnungen hinkommen... leider.